Alina und Naffia stellen sich vor

Naffia ist eine 1998 geborene Isländerstute und seit 2009 meine treue Partnerin.

Es fing alles damit an, dass meine Mutter ihren Jugendtraum verwirklichen wollte: Ein eigenes Pferd. Ich war damals sieben Jahre alt und natürlich begeistert von der Idee, welches kleine Mädchen wünscht sich kein eigenes Pferd! Und so machten wir uns auf die Suche.

Wir fuhren von Hof zu Hof, klickten durch hunderten von Webseiten, bis wir schließlich auf ein Isländergestüt im Münsterland stießen. Und wir hatten Glück, dort gab es gerade ein Pony zum Verkauf!

Aufgeregt fuhren wir hin, um uns die Pferde anzusehen. Und dort stand unsere Naffia, ganz unscheinbar und, man könnte sagen desinteressiert.

Sie lies sich brav von mir und meinem Bruder putzen und jeder durfte einmal “probereiten“.

Kurze Zeit nachdem wir uns Naffia angesehen hatten, fuhren wir nochmal zu dem Bruder der Gestütbesitzerin, welcher einen Isländerwallach namens Felix zu verkaufen hatte.

Felix war auch nett, aber meinem Bruder und mir war klar, dass wir lieber Naffia zu uns holen wollten. Und so kam der Tag, wo wir mit einem Freund, der einen Hänger hatte,  ins Münsterland fuhren, um unser zukünftiges Pony nach Hause zu holen.

Nachdem Naffia sich eingelebt hatte, kam natürlich die Frage auf, wie wir nun mit ihr arbeiten wollten. Wir alle dachten es sei besser, wenn wir es mit Anleitung einer Reitlehrerin angingen, und so trafen wir auf Susanne.

Ich Zwerg startete zunächst nur mit Kappzaum und ohne Steigbügel, damit ich erstmal ein Gefühl für den Pferderücken unter mir bekam. Auf einem Pferd gesessen hatte ich davor schon oft, nur richtig Reiten konnte man das nicht nennen.

Ich selber kann mir nur schwach an diese Zeit erinnern, aber ich weiß noch, dass Naffia uns den Start als Anfänger nicht gerade leicht gemacht hat. Jedoch haben wir den holprigen Anfang mit Susannes Hilfe gemeistert und kamen schon ein Stück weiter.

Nach einiger Zeit mussten wir den Stall leider wechseln und zogen in eine benachbarte Ponyherde, wo neben Naffia noch drei andere Isländer zu finden waren.

Ein paar Wochen später wurde meine Mutter schwer krank und verstarb, und es lag plötzlich in meinen Händen, was mit dem Pony passierte.

Sie verkaufen? Auf keinen Fall, dazu hatte ich sie schon zu lieb. Also machte ich mich nun allein mit Naffia auf den Weg zum Reitpferd, obwohl ich wusste, dass meine Mutter uns doch immer begleitete.

Ich war zu dieser Zeit gerade neun Jahre alt geworden und hatte noch nicht das nötige Verantwortungsbewusstsein, um mich jeden Tag allein um das Pony zu kümmern, also kam die angebotene Hilfe einer Bekannten gerade recht und wir engagierten sie als Naffias Reitbeteiligung.

Aber die Frau hatte nach einigen Monaten keine Zeit mehr den Stalldienst für uns zu erledigen, aber sie sagte sie hätte eine Freundin, die diese Arbeit für uns übernehmen könne, sie würde dann das Pony “bewegen“. Zu der zweiten Frau kam dann noch eine dritte.

Also standen wir dort mit insgesamt vier Leuten, die jeder etwas anderes vom Pony verlangte, und ihr Unmögliches durchgehen lies.

Ich brachte durch die Arbeit mit Susanne wieder etwas Klarheit ins Ponyköpfchen, erfolglos.

Ich wusste, es musste sich etwas ändern, jedoch wollte mein Vater von dem Thema nichts hören, ich sei noch zu jung und müsse mich auf die Schule konzentrieren.

Auch am Stall verschlechterten sich die Verhältnisse.

Diese Situation hielt Jahre an, bis es explodierte. Ich hatte ständige Streitereien mit den anderen Einstallern, in die mein Vater auch ungewollt hineingezogen wurde.

Dann endlich willigte er ein am alten Stall, den wir vor Jahren verlassen hatten, nachzufragen, ob eventuell noch eine Box frei sei. Wir hatten großes Glück, es stand gerade eine leer!

Wir hatten noch etwas Bedenkzeit und machten dann alles klar zum Umzug und am 30. September 2017 liefen wir zu dritt, mit Naffia im Schlepptau, in eine neue Welt.

Sie erkannte sogar noch Freunde von früher!

Mein Vater hatte auch glücklicherweise zugestimmt, dass ich nun endlich alt genug bin und mein Pony alleine versorgen kann, besser konnte es für uns nicht laufen.

 

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