Sybille und Romero stellen sich vor

Romero ist ein 2010 geborener P.R.E. . Sein nettes, aufmerksames und zurückhaltendes Wesen haben es mir seit der ersten Minute angetan. Die Augen, groß und neugierig, musterten mich ganz offen und ohne Hehl. Spannend, interessant, toll!  Und eine coole Socke ist er noch obendrein.

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Seit  Mitte August 2015 ist er bei mir.

Er ist eingeritten, hat aber noch nicht viel gemacht in seinem Leben, was auch gut so ist.

Die Vorbesitzer sind sehr liebevoll mit ihm umgegangen, das reflektiert sein Wesen, denn es ist offen, ehrlich und freundlich und ohne jede Tücke.

Unverdorben geht er neugierig auf alles zu, er mag besonders gern unsere Hühner, das Minischwein und die Esel, sowie die übrige gesamte Viecherschar bei uns am Hof.

Den Wald liebt er und ihn interessiert alles. Alles wird untersucht und er bekommt viel Zeit, es sich genau anzuschauen auf unseren Spaziergängen.

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Das energetische Putzen und Ausstreichen geniesst er sichtlich. Dabei kann man über seinen ganzen Körper fühlen und Spannungen erkennen und diese auch ausstreichen. Dankbar leckt und kaut er, und zeigt, dass sie dann weg sind.  Aufgefallen ist mir dabei, dass er da so einige Löcher hat. In der Trapezmuskulatur und auf beiden Seiten im Rückenmuskel , da wo das hintere Ende des Sattels zu liegen kommt. Die Vorbesitzer erzählten mir , dass ihm der englische Sattel bei ihnen nicht besonders gut gepasste habe. Aha, also daher.

Okay, die Sattlerin war bereits da und nun hat er einen neu gepolsterten Sattel, der ihm passt.

In den ersten Wochen fangen wir mit der Basisarbeit an. So einiges ist da ein Thema. Zum Beispiel das Rückwärts gehen und nicht Stehenbleiben und beim longieren drückt er den Rücken weg, trägt dabei den Kopf hoch und zeigt einen  Unterhals. Das macht ihm ziemlich Stress. Skepsis und Unsicherheit konnte man seinem Blick deutlich ablesen. Er weiss so gar nicht, was ich von ihm will.

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Beim Longieren zischt er  los und versucht, dem ganzen durch Schnelligkeit zu entkommen.

Ach wie gut, dass er sein Grundvertrauen noch hat ! Er kann schnell überzeugt werden, dass seine Angst und Panik unnötig sind.

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Immer wieder machen wir Pausen, mit Kopf senken und abkauen und dabei seinen Nacken und Kopf streicheln. Und dabei wird er überschwenglich gelobt. Das findet er anfangs echt merkwürdig und tut, als ginge ihn das Lob nichts an…. Also hab ich üben müssen, überschwenglichst zu loben, so quasi aus dem Stand einen Gefühlsausbruch aufs Parkett zu legen 😉

Dabei helfe ich nach, wenn er nicht gleich abkaut, so dass er fühlt, was passiert, wenn er sein Zungenbein dabei entspannen darf und so merkt er, dass die Entspannung sich wie ein Dominoeffekt vom ersten Nackenwirbel bis hin zum letzten Wirbel an der Schweifrübe fortsetzt … und er einfach dann da steht und atmet und nachspürt und den Kopf geniessend abstreckt.

Das ist erst was Neues für den kleinen Mann und anfangs hatte er so richtige Sorgendreiecke über seinen Augen. Die sind jetzt weg und die Augen sind rund und gross und ohne Falten.

Die ersten sechs Wochen sind nun um. Und wir haben ihn ausschliesslich am Boden gearbeitet  – mit  Sereta und Longe ….dabei auch  Dualgassen gelegt und ihm viel Zeit gegeben, sich mit seinem neuen,  auf ihn angepassten Sattel zu beschäftigen.

In der ersten Zeit sieht man deutlich,  dass er sich Sorgen macht, und er skeptisch ist, was nun alles noch passiert. Deutlich wird, dass er klare Grenzen braucht, um sich entspannen zu können. Auf mich zu achten und nach innen zu mir zu schauen… die äußere Welt draußen zu lassen.. das ist wichtig… so bleibt er da bei mir und achtet auf mich.  Dann,  wenn er nach innen zu mir schaut und ich ihn bitte zu entspannen, fängt er an, Kopf und Hals fallen zu lassen . Das passiert nun immer öfter und länger.

Ich musste lernen, sofort die Longe nachzulassen und hinzugeben, damit er das als Belohnung versteht und es auch geniessen kann. Der Rücken war anfangs fest, jetzt schwingt es schon erheblich mehr. Insgesamt wird er lockerer.

Dieses anfangs planlose schnelle Hasten ist jetzt fast weg. Beim Traben hat er einen schönen schwingenden Trab, in seinem eigenen Tempo gefunden. Das wird.

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Auch seine Haltung wird deutlich entspannter und beim longieren kann er nun für längere Zeit den Kopf und Hals fallen lassen, der Rücken kommt hoch und der Unterhals schwingt endlich locker. Beim Antraben ist er sogar letzte Woche in dieser Haltung losgelaufen….statt sich kurz aufzurollen…darüber war er dann so erschreckt, dass sich alles so locker anfühlte… dass er weggalloppieren  wollte… da habe ich ihn aus der Nummer geholt, bevor er Panik kriegte.

Das nächste Thema, was ansteht, ist das Reiten!

Also bis demnächst 😀

Kategorie: News