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Stephie und Mangas
Im Februar 2005 traf ich das erste Mal auf Mangas auf der Suche nach einer neuen RB.
Einige Pferde standen mir zur Auswahl, nette Haffi´s, ein total schicker Friese, ein Warmblüter und ein eseliger Araber.
Nach einige Überlegung entschied ich mich für den nach Esel aussehenden Araber, mit wenig Muskeln und Unterhals, kein schöner Anblick, aber irgend etwas sagte mir “du tust das Richtige“.
Der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.
Februar 2005
Die Anfänge waren nicht einfach, Mangas hatte zuvor etliche Besitzer, viele schlechte Erfahrungen gesammelt und entpuppte sich nach einigen Wochen im Umgang als echte Granate. Putzen nur mit Gerte und ebenfalls Satteln. Hatte man diese nicht, wurde er zur Furie und Biss und trat um sich.
Keine leichte Aufgabe, doch irgend etwas trieb mich dazu weiter zu machen.
Die damalige Besitzerin mit der ich mich super verstand (und auch heute noch verstehe), ließ mir auch in der Korrektur von Mangas völlig freie Hand, stand hinter dem was ich tat und bemerkte wie ihr Pferd langsam aber sicher zu einem Reitpferd wurde.
Nach einem viertel Jahr erfüllte sie sich den Traum eines eigenen Stalles und pachtete ein kleines Grundstück, auf dieses Weidezelt, Zäune, ein Reitplatz und ein kleiner Stall mit Box und Sattelkammer gebaut wurde.
Fortan hatten wir eine himmlische Ruhe und eine super Haltung für die Pferde.
Ich arbeitete weiterhin regelmäßig mit Mangas und nach und nach wurde er zu einem wunderbaren Wegbegleiter und Kameraden für mich.
Sommer 2006
Herbst 2006
Februar 2007
In mir wuchs irgendwann der Wunsch nach einem weiteren Pferd, was ich hier bei mir im Sauerland stehen haben wollte.
Ich äußerte dies auch bei Mangas‘ damaliger Besitzerin und ebenfalls, dass es durchaus ein Araber werden würde. Wenig später machte sie mir ein unschlagbares Angebot.
“Willst du Mangas kaufen?“
Natürlich wollte ich.
Im März diesen Jahres, genauer gesagt am 21. März 2007 seinem 10. Geburtstag, wechselte Mangas zum etwa 10. und hoffentlich letzten Mal seinen Besitzer.
21. März 2007
Eine Entscheidung die ich wohl nie bereuen werden!
Mit großer Freude arbeite ich mit diesem Pferd, er gibt so viel zurück.
Putzen und Satteln klappt schon lange ohne Gerte, er fängt an sich dem Menschen zu öffnen, arbeitet freudig mit und gibt sich riesige Mühe, selbst wenn er einmal einen schlechten Tag hat.
Der Weg ist durch seine schlechten Erfahrungen super steinig und mühsam, aber ich weis warum ich den Weg gehe!
Beim reiten handeln wir auf dem Platz mittlerweile nur noch per “denken“. Nichts in der Hand, super konzentriert, oft schwebe ich so dahin auf meinem Arabären.
Hatte ich doch einmal gesagt “alles, aber keinen Araber!!!“
Heute würde ich sagen “immer wieder einen Araber“
Freudig blubbert er mich an wenn ich komme und schnabbelt schon nach seinem Begrüßungsleckerlie.
Einparken an das Treppchen zum aufsteigen vor dem reiten macht er mittlerweile von selber, wartet geduldig bis ich oben bin und mich sortiert habe, bekommt dann eine Belohnung und ran an die Arbeit. Das war alles einmal ganz anders.
Ein aufgeregtes Pferd, mindestens 7 mal pro reiten einen Haufen hinterlassen, Hirschhals, müder Blick. Einfach fertig mit dem Menschen.
Kein Vergleich zu dem heutigen Pferd.
Gute 1 1/2 Jahre ritt ich ihn ohne Sattel, da nie einer wirklich passte, auch das war kein Problem mit diesem Pferd! Ein durchweg ehrlicher Kerl!
Wenn er auch oft seine schlechten Tage hat, an denen wir einfach 10 Minuten nett im Kreis laufen und dann enden, auch ein Pferd darf einmal schlecht drauf sein.
Heute reiten wir im übrigen baumlos mit einem Startrekk Espaniola.
Ich denke er hat lange gewartet das jemand kommt, der ihn als Lebewesen behandelt, der auf seine Bedürfnisse achtet und seine eigenen vollkommen in den Hintergrund rückt.
Dieses Pferd hat mich gelehrt Selbstkritik zu üben und vor allem niemals ungerecht dem Pferd gegenüber zu werden!
Ein toller Lehrmeister!
Danke mein Dicker!
“Mich kann man nicht besitzen, mich muss man verdienen und gewinnen, dann bekommt man mich geschenkt!“
April 2007
Zum Vergleich hier mal eine Kollage oben 2006 unten 2007
Mai 2007
11. Juni 2007
Nach der Arbeit
13. Juni 2007
14. Juni 2007
16. August 2007
September 2007
Seit geraumer Zeit arbeiten wir daran Mangas Verladeproblem in den Griff zu bekommen. Auf Empfehlung einer Pferdepsychologin habe ich damit begonnen einen Hänger zu simulieren. Zunächst ein Gang in den er hinein muss, später dann mit einer Plane als Dach. Er hat einige Zeit gebraucht bis er dort mit mir gelassen hinein ging, mittlerweile klappt es schon sehr gut. Erste Versuche mit „richtigem“ Hänger haben wir auch schon hinter uns, die ebenfalls sehr positiv waren. Den Winter werde ich nutzen um weiter am simulierten Hänger zu üben, der nächste Schritt wird sein, die vordere Seite zu schließen.
Hier ein paar Fotos von Dezember 2007 beim Üben:
Januar 2008
Arbeit am Langen Zügel (Lange Zeit klappte diese Arbeit nicht, da er durch die viele Vorbesitzer einfach zu unsicher und hektisch war, aber neues Jahr neues Glück, Mangas macht nun fantastisch mit!!)
Februar 2008
Durch derzeit mangelnden Reitplatzbelag sind wir gezwungen hauptsächlich Schrittarbeit zu machen, sowie an den Seitengängen zu feilen und die Nachgiebigkeit des Unterkiefers zu verbessern. Die Arbeit trägt scheinbar Früchte, der Trab wird zusehends besser, und die Zügel hängen wie schön zu sehen ist vorwiegend durch. Reiten per Gedankenübertragung, ein tolles Gefühl!
Juni 2008
Schimmel im Sommeroutfit, so gefällt er mir doch am besten. Immer wieder bemüht gut mitzuarbeiten macht die Arbeit mit Mangas großen Spaß. Er ist mittlerweile zu einem sehr zuverlässigen Freizeitpartner geworden, der auch an einem schlechten Tag noch gut mitarbeitet.
Juli 2008
August 08
November 08 bis Februar 09
Seit November 08 hat uns der Winter voll im Griff, Schnee und gefrorener Boden sind an der Tagesordnung.
Wir machen aber das Beste daraus, viel Bodenarbeit, Spatzieren gehen und wenn der Schnee gerade frisch gefallen ist auch ein wenig Arbeit unterm Reiter. Mangas nimmt das Programm gelassen und ich genieße es mehr und mehr so ein tolles Pferd zu haben, auf welches man sich in jeglicher Situation verlassen kann.
Die viele Mühe zahlt sich aus und langsam aber sicher lässt er sogar körperliche Annäherungen zu und beginnt sie zu genießen, für die meisten Pferde kein großer Schritt sich am Kopf kraulen zu lassen, für Mangas jedoch ein riesengroßer, wo für ihn doch oft jeglicher Körperkontakt zum Menschen Stress bedeutet.
März bis Juni 2009
Nachdem wir den Winter nun erfolgreich hinter uns gelassen hatten konnte es mit dem Arbeiten wieder losgehen.
Mangas lernte Ball spielen, was uns ins besondere im Umgang am Boden einen guten Schritt weitergebracht hat. Er verbindet mit dieser spielerischen Art nichts böses und konnte somit eine ganz neue Art des Umgangs mit dem Menschen kennen lernen.
Auch unterm Reiter entwickelt er sich stets weiter. Seitengänge gelingen fließender und seine Haltung wird konstanter.
Zudem bringt der Frühling seine beste Form mit sich.
Juli bis Dezember 09
Wir haben den Sommer über erneut einige Fortschritte gemacht, im Trab haben wir mit Seitengängen angefangen, ebenfalls haben wir den Galopp mit ins Training aufgenommen.
Januar 2010 bis Mai 2010
Der lange Winter ließ uns eine Weile Pause machen, wir verbrachten diese Zeit mit viel longieren, Spatziergängen und anderer Bodenarbeit.
Im Frühjahr kann es nun wieder frisch an die Arbeit unterm Sattel gehen.
Juni bis September 2010
Der Sommer liegt nun hinter uns, einiges haben wir erreichen und verbessern können im Laufe der letzten Monate.
Mangas öffnet sich mehr und mehr und wir zusehends weicher, die Arbeit auf dem Platz macht großen Spaß, die Verbindung zum Maul wird immer weicher. Mittlerweile haben wir den Galopp etwas festigen können, ebenfalls das Schulterherein im Trab. Auch meisterten wir unseren ersten Ausritte alleine mit Bravour.
2011 bis Mai 2012
2011 verlief zunächst weitesgehend wie gewohnt, dank neuem Sattel ging die Reiterei gut vorran, wir ritten hin und wieder locker ins Gelände… im August dann die Hiobsbotschaft dass wir uns innerhalb von 1 1/2 Monaten eine neue Bleibe suchen müssen. Nicht wirklich einfach mit einem Pferd was sich nicht verladen lässt und zudem einem Pony welches sich auf der Wiese nicht einfangen lässt. Nach einem kurzen Umweg habe ich dann aber einen tollen Stall für meine beiden finden können in dem wir nun seit Mitte Oktober 2011 zufrieden angekommen sind. Mangas haben die zwei Stallwechseln kurz aufeinander sehr zu schaffen gemacht, im Winter baute er rapide ab, wurde zusehends nervöser und unsicherer, unterm Reiter fingen wir quasi nochmal bei Null an. Ein unschöner Tritt ins Gesicht warf uns im Januar 2012 noch einmal weiter zurück.
Mit dem Frühling kam dann aber die Besserung, Mangas beginnt sich zunehmend wohler in seiner neuen Herde zu fühlen und wird immer gelassener, mittlerweile unternehmen wir entspannte Schritt Ausritte alleine und auch mal flottere Ritte zusammen mit anderen.
Auch in der Arbeit auf dem Platz haben wir nun seit April einen großen Schritt gemacht, so beschwerlich auch der Neustart war, so sehr hat er sich letztlich ausgezahlt. Mangas läuft nun wunderschön auf Racinetgebiss, dank Organetik haben wir alte Blockaden lösen können sodass er nun zunehmend mehr Hinterhandaktivität zeigt und sich toll setzen kann.
Auch das reiten mit Halsring meistern wir mittlerweile recht gut 🙂
Juni 2012 bis Januar 14
In den vergangenen 1,5 Jahren sind wir nun endlich am neuen Stall richtig angekommen und fühlen uns zuhause.
Dank tollen Ausreitpartnern haben wir uns auch das Ausreitgelände in allen 3 Gangarten erobert, sogar alleine klappen mittlerweile nette Ausritte.
Ende 2013 haben wir uns vom Ultraflexbaum Sattel getrennt und können nun einen Deuber Ronda Deluxe mit Lederbaum unser eigen nennen, der uns auch wieder ein Stück weiter gebracht hat.
Der Galopp unterm Sattel wird derzeit mehr und mehr stabil! Und auch die Freiarbeit erobern wir uns derzeit ein Stück weiter.
“Mich kann man nicht besitzen, mich muss man verdienen und gewinnen, dann bekommt man mich geschenkt!“
Fortsetzung Folgt….