Frühjahrsworkshop 2010 in Wattenscheid

Am Samstag, den 20. März fand der Frühjahrsworkshop des Arbeitskreises Légèreté statt.

Veranstaltungsort war, schon fast traditionell, mal wieder die Reitanlage an der Husackerstraße in Bochum Wattenscheid.

Das Wetter hatte sich vorgenommen uns von mit den eisigen Temperaturen der vergangenen Wochen zu verschonen und so musste nicht auf Glühwein zurückgegriffen werden – ab 11.00 Uhr ging es dann los – Treffpunkt Reithalle.

Fürs leibliche Wohl war mal wieder ausreichend gesorgt worden – Kaffee, Brötchen, Kuchen und für die Mittagspause: heisse Suppe.

Nicht nur für die obligatorischen Mitglieder des Arbeitskreises – war dieser Workshop auch für alle anderen Interessierten im Internet zuvor angkündigt worden – und so sah man zahlreiche neue Gesichter.
Auch bei den Praxisteilnehmern konnte man Neuzugänge verzeichnen – die sich auf den Weg begaben das „feine Reiten“ kennenzulernen, um mit Ihrem Partner Pferd einen Neuanfang zu wagen.

Den Anfang machten aber alte Bekannte: Angela mit ihrer Stute Wenice.
Susanne erklärte wie gewohnt, worum es bei dem Paar geht und dass es sich bei Wenice um eine nicht immer einfache Stute handelt. Bei der Arbeit im Sattel wurde das Pferd dann in allen Gangarten gearbeitet.
Anschliessend wurde abgesattelt und wer Interesse hatte konnte Wenice noch ein wenig, unter Anleitung von Susanne, an der Hand in der Bahn arbeiten.
Dabei wurden verschiedene Lektionen der Seitengänge wie Schulterherein, Travers und Renvers gezeigt.

Das zweite Paar war dann ein Neuzugang Claudia mit dem Haflinger Willi.
Zunächst wurde der Haflinger vorgestellt und man entschied sich dann sinnvollerweise dafür, statt (für den Moment unlösbare) Probleme im Sattel zu „suchen“ – neue Erkenntinisse am Boden zu sammeln, um Grundlagen zu schaffen. Jede erste Reitstunde auf dem Weg zum feinen Reiten würde nicht anders aussehen – und so bildete diese Einheit einen guten Überblick über den Anfang und die ersten Schritte.
Kieferflexion zur Beseitigung von Blockaden und Aufmerksamkeitsübungen verlangten dem Wallach zwar physisch nicht viel ab – dass dies aber vor allem Gehirnjogging für Pferde ist, konnte man Willi nach der Einheit eindeutig ansehen – der Gute wird bestens geschlafen haben.

Die nächsten beiden in der Runde waren Astride mit dem Wallach Lazlo – seines Zeichens Vertreter der spanischen Rasse. Die beiden arbeiten bereits mit Susanne, stehen aber noch am Anfang. Wo die zu bewältigenden Probleme liegen konnte man deutlich sehen – am Gleichgewicht und der An- und Verspannung die der Wallach immer wieder aufweist. Da der Trab hier noch nicht viel Sinn macht wurde vornehmlich im Schritt gerabeitet. Mit der Zeit wurde das Gesamtbild dann immer besser.
Anschliessend durfte Lazlo dann noch von jemand anders geritten werden – so kam es, dass Andrea sich dem Wallach annahm und das aus eigenen Stunden Gelernte dem Wallach zu Gute bringen konnte.
Oft geübte Abläufe zeigten Wirkung und feinste subtile Zügeleinwirkungen, auch Timing genannt, brachten den Wallach immer mehr dazu zu zeigen wozu er mal fähig sein könnte – so dass kurz sogar Ansätze von Travers zu erkennen waren – was ein schöner Abschluss für diese Reiteinheit bildete und dem Spanier mit Andrea einen neuen Fan einbrachte, beiden hatten sichtlich Freude an der Bewegung.

Vom Spanier zum Belgier – Ute und ihr belgischer Wallach Giesbert betraten die Bahn. Giesbert, so konnte man hören, hat die übliche Schule der deutschen Springreitkarriere mit bitteren Nebeneffekten durchlaufen und mit Arthrose leider bitter bezahlt. Vor einem Jahr hat Ute ihn dann in äusserst schlechtem Zustand ohne Muskeln und völlig leerer Pferdeseele nach Wattenscheid geholt.
Seit einigen Monaten arbeiten sie nun mit Susanne – wer das Pferd damals gesehen hatte – der glaubte kaum, dass es das selbe Pferd war.
Zur Arbeit erklärte Susanne, dass der Anfang sich gar nicht so einfach gestaltete – nach entfernen des Sperriemens ließ Giesbert keinerlei Handeinwirkung zu – er zeigte absolute Angst vor der Reiterhand. Nur durch gefühlvolles, langsames Herantasten an das „Anbieten“ von sanfter Zügeleinwirkung mit offenen Händen, die Ute oft „gleiten“ ließ und dabei halt einfach freundlich blieb, konnte man zu einem brauchbaren Resultat kommen.
Leider war Giesbert durch eine kürzliche APM-Behandlung noch sehr gehandicapt. Bei der Behandlung wurde nicht genutzte Muskulatur reaktiviert, an die sich der Wallach erst wieder gewöhnen muss, was in deutlich aus dem Gleichgewicht bringt. Die beiden zeigten dann aber noch woran man momentan arbeit – und trotz erheblicher Mühen wurde deutlich, wie man mit Geduld und den richtigen Hilfen dem Pferd in nächster Zeit helfen kann zu eigenem gefestigtem Gleichgewicht und Muskulatur zurückzufinden.
Anschliessend widmete sich noch Frauke dem belgischen Wallach. Unter ihr wurde das Gesamtbild dann noch wesentlich besser, was Ute sehr glücklich stimmte – konnte man doch sehen, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet und Pferd und Reiter noch einiges zusammen erreichen können.

Zum Abschluss wurde dann noch die Arbeit an der Doppellonge gezeigt – dazu kam dann noch Gaby in die Bahn und brachte erneut Wenice mit. Die beiden zeigten wie sinnvolles Kontrastprogramm für Reiter und Pferd aussehen kann und dass Longenarbeit nicht nur „Rennkreisel“ sein müssen.
Nach Gaby versuchte sich Chris dann auch nochmal an der Doppellonge – Wenice als auch Chris waren zufrieden – was den Ausklang für einen gelungenen Workshop darstellte.

Kategorie: News