Die Frage nach der reinen Kommunikation in der Reiterei –

Ein Bericht von Ina

 

Die Frage nach der reinen Kommunikation in der Reiterei –

zuhören – verstehen – erkennen – fühlen?

 

Ein Fachmann hat mir vor ca. 3-4 Jahren einmal gesagt, dass Pferde knapp über 60 Stimmsignale unterscheiden können und ich war damals tief  beeindruckt.

 

Heute weiß ich inzwischen, wie kleinbürgerlich mein damaliges Pferdeverstehen diesbezüglich war.

 

Warum? Weil Pferde unendlich viele Bilder, Gefühle und Stimmungen von Ihrer Umwelt und somit auch von uns, Ihren Besitzern und Vertrauenspartnern, wahrnehmen.

Und da frage ich mich, warum wir uns bei dieser Sprachvielfalt auf knapp 60 Stimmsignale zurückziehen sollten, wenn der Austausch für ein gemeinsames Verständnis unendliche viele Möglichkeiten hergibt?

Wer glaubt, dass diese Frage berechtigt ist, ist an dieser Stelle ermuntert, mit offenem Geist und Herzen weiter zu lesen. Alle Anderen können an dieser Stelle aufhören!

 

Habe ich doch zu Beginn meiner Reiterei schier Bücher über Reittechniken verschlungen. Ich wollte verstehen und eine klare und anwenderfreundliche Bedienungsanleitung für den Umgang mit meinem Pferd: Wie funktioniert die Zügelführung bei einem Schulterherein, wie verlagere ich mein Gewicht bei der Umstellung ins Travers, welcher Huf fußt im Timing beim Übergang in den Galopp auf , wie nutze ich Zügel, Gerte und verlagere mein Gewicht…ich könnte noch eine Vielzahl von Fragen oder Beweisen meines Unverständnisses aufzählen, aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Ich bin absolut überzeugt, dass ein solides Basiswissen in der „Technik“ der Reiterei und im Umgang mit dem Pferd unabdingbar ist, schließlich arbeite ich hier mit Werkzeugen (Zügel, Zaum, Gerte, Sattel) im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten (Anatomie von Pferd und Reiter, Bewegung und Bewegungsabläufe) und dieses Wissen sollte ich als Reiter zweckmäßig, solide, flexibel und maßvoll, aber insbesondere auch verständlich für meinen Partner Pferd  einsetzen.

 

Und da schließt sich der Kreis, denn es geht um das Verstehen, ums Zuhören,  Erkennen und Fühlen und da komme ich zur Frage: Stoße ich hier an meine Grenzen oder eröffnen sich mir unendlich viele Möglichkeiten in der Kommunikation mit meinem Pferd?