Fürstliche Hofreitschule Schloss Bückeburg

Unser Besuch bei der Fürstlichen Hofreitschule Schloss Bückeburg

Ein Bericht von Tanja

 

Am 11.10.2006 sind wir nach Bückeburg zu den Tjostern gefahren. Nach den diversen Veranstaltungen, die wir zur klassischen barocken Reitweise bisher besucht haben, hatten wir wenig erwartet. Bisher waren Vorführungen solcher Art ein Kostümreiten in FN-Manier. Um so erstaunter und erfreuter waren wir, als wir in der Vorführung bei Familie Krischke eine wunderbare leichte Reitweise auf höchstem Niveau erleben durften, ganz im Sinne der Légèreté!

Aber alles der Reihe nach:

 

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Überwältigt waren wir bereits schon bei der Ankunft. Die Hofreitschule liegt ganz beschaulich direkt am Bückeburger Schloß, umrahmt von einem idyllischen Schloßgarten. Der Marstall liegt in einem romantisch bewachsenem alten Stallgebäude.

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Im Innenraum befinden sich zwei Pferdetrakte, getrennt von einem kleinen Pferdemuseum. Hier werden neben diversen Sätteln, die man auch Probe sitzen kann, v.a. die antiken Kandaren ausgestellt.

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Im Stall waren edle Hengste zu finden: Lusitanos, Pura Raza Espagnola, Knabstrupper, Lipizzaner, Genetenhengst und Berber, alle recht gelassen, aber natürlich leider nicht auf der Wiese, sondern in der Box (aber schööööne Pferde!).

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(das sind wir, Bilder von den Pferden kommen jetzt:)

 

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Und dann kam die Reitvorführung in dem antiken Reithaus (leider durften wir hier keine Bilder machen). Vorgestellt wurden die Hengste von Christin Krischke und Wolfgang Krischke, mit der Hilfe von Tochter Diana und Michael Schröder. Im Wechsel ritten und moderierten sie und informierten uns über Hintergrundwissen zu den Barockpferderassen, das Leben am Hofe und zu den Kampfeinsätzen zu Pferd. Nebenbei zeigten sie elegant und mit der ersehnten Leichtigkeit alle Lektionen der Reitkunst auf und über der Erde, im Sattel oder an der Hand. Die „normalen“ Lektionen wie Schulterherein, Travers, Renvers, spanischer Schritt, Piaffe und Pirouetten wurden genauso scheinbar spielerisch entwickelt wie auch das Tèrre à Tèrre oder der Rückwärtsgalopp, den Mezair reculé. Es ist faszinierend, wie der Berberhengst Raisulih el Hadi diese Lektionen beherrscht! Ich hab den Rückwärtsgalopp bisher nur bei Bent Branderup auf einer DVD gesehen, live noch nie, und ich wüsste auch nicht, wer den Mezair reculé heutzutage noch beherrschen könnte.
Und immer wieder wurde der Respekt vor dem Pferd deutlich, das mit Freude mitmachte und mit Lekkerlies und viel Lob für eine gute Leistung belohnt wurde.

Die Lektionen über der Erde waren nicht weniger beeindruckend, wobei hier durch den Gebrauch der Ausbinder ein wenig von der Leichtigkeit verloren ging, was aber glaube ich in der Natur der Sprünge liegt.

Leider war nach einer Dreiviertelstunde die Vorführung vorbei. Familie Krischke posierte mit den wunderschönen Hengsten im Schloßgarten, um den Zuschauern Gelegenheit für Fotos und näheren Kontakt zu geben.

 

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Wir nutzten die Chance und stellten unseren Arbeitskreis vor. Christin und Wolfgang Krischke nahmen sich viel Zeit, um mit uns zu philosophieren, Erfahrungen auszutauschen und uns in die Geheimnisse der antiken Kandaren und neuentwickelten Sättel einzuweihen.

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Wir waren alle sehr beeindruckt!

Alles in allem ein gelungener Ausflug und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen in Bückeburg!

Kategorie: Berichte