Faverot de Kerbrech: Leseprobe

INHALT

DIE SYSTEMATISCHE AUSBILDUNG DES REITPFERDES

Nach den letzten Unterweisungen von F. Baucher, zusammengestellt von einem seiner Schüler

  • Vorwort
  • Grundlagen
  • Definitionen
  • Das Ziel der Ausbildung
  • Grundsätze der Praxis
  • Der stufenweise Aufbau der Ausbildung
  • Erster Teil: Vorarbeiten
  • Zweiter Teil: Zureiten
  • Dritter Teil: Aufbauend Zusammenfügen
  • Vierter Teil: Konfirmierend Festigen
  • Schlusswort
  • Detailliertes Inhaltsverzeichnis
  • DIE AUSBILDUNG DES GELÄNDEPFERDES
  • Ratschläge des Generals Baron Faverot de Kerbrech,
  • für die Mitglieder des Reitklubs L’Étrier verfasst,
  • von einem seiner Schüler zusammengestellt
  • Vorwort (George de Lagarenne)
  • Einleitung
  • Ausbildungsaufbau
  • Schlusswort
  • Detailliertes Inhaltsverzeichnis
  • NACHWORT DES ÜBERSETZERS

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Leseprobe:

DEFINITIONEN

Der Reiter vermittelt seine Absicht und seinen Willen an das Pferd durch die Hilfen.

Durch die Hilfengebungen wird das Pferd in Aktion gesetzt, aktiviert
(action), und es wird ihm Stellung und Haltung gegeben, es wird eingestellt (position).

AKTION: Unter Aktion versteht man die energie- und schwunggebende Kraft, die nötig ist, damit das Pferd die Bewegung, die ihm der Reiter abzuverlangen sucht, tatsächlich ausführt. Dieser Krafteinsatz löst in den die Körpermasse stützenden Gelenken antrieb- und schwunggebende, ab-drückende Aktivität aus.

STELLUNG: Unter Stellung (position) versteht man die Verteilung des Körpergewichtes auf die vier Beine, wie sie für die jeweils verlangte Bewegung zweckmäßig und normal ist. Mit der Position (Stellung/Haltung, A.d.Ü.) bzw. als Folge der Einstellung kommt es zur Bereitschaft und Bereitstellung der Gelenke, der Körpergewichtsverteilung entsprechend in korrekter Richtung und richtigem Ausmaß zu agieren.

BEWEGUNG: Aus der Vereinigung von Einstellung (position) und Aktivierung (action) entsteht Bewegung (mouvement). Bewegung ist nichts anderes als das dem Pferd natureigene Resultat dieser beiden kausalen Faktoren.

Auch der Übergang von der Bewegung zur Absenz von Aktion, zur totalen Ruhe, findet derselben Logik zufolge dann statt, wenn man das Pferd zuerst in die spezifische Einstellung bringt, die zum Erlöschen von Aktivität führt oder diese aufzuheben ermöglicht.

GLEICHGEWICHT: Der Grad des Gleichgewichtes (Ausbalanciertheit, A.d.Ü.), welchen das Pferd erreicht hat, erweist sich daran, wie leicht der Reiter die Verteilung des Körpergewichtes des Pferdes auf dessen vier Beinen zu verändern imstande ist und ihm so verschiedene Einstellungen
geben kann. Je flüssiger und mit je weniger Schwierigkeiten verbunden
daher Verlagerungen des Gewichtes in alle Richtungen sind, umso vollkommener ist die Ausbalanciertheit des Pferdes. Diesem Prinzip zufolge sagt man von einem Pferd, dass es „im Gleichgewicht“ ist, wenn ganz ein-fache Hilfengebungen, sanfte und unkomplizierte Andeutungen, ausreichen und der Reiter damit die Gewichtsverteilung auf den vier unterstützenden Gliedmaßen seinen Wünschen entsprechend verändern kann.

Kategorie: News